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Staustufe
Schleuse, Kraftwerk und Staustufen
Eine Besonderheit Hirschhorns ist, dass sich die ursprüngliche Pfarrkirche, der Friedhof sowie ein großer Teil der landwirtschaftlich genutzten Fläche auf der anderen Neckarseite befanden und über Jahrhunderte nur durch eine Fähre erreicht werden konnte.
Die 1933 eingeweihte Neckarbrücke ermöglichte eine, von Eisgang und Hochwasser unabhängige Verbindung und leitete die Erschließung Ersheims ein. Der Neckar (keltisch für „wildes Wasser“) war bis zur Neckarkanalisation der unberechenbarste Fluss Deutschlands. Rasch wechselnde Wasserstände, Stromschnellen oder Eisgang erschwerten die Schifffahrt, die bis 1878 in der traditionellen Treidelschifffahrt verhaftet blieb, bei der 6-8 Pferde einen Schiffszug aus drei Schiffen mit einer Last bis zu 3000 Zentnern zogen; die Talfahrt erfolgte durch die Strömung des Neckars.
Bis zum Ausbau des Neckars zur Großschifffahrtsstraße ermöglichte die Kettenschleppschifffahrt das Überleben der Neckarschiffer. Der dampfgetriebene 110 PS starke Kettenschlepper zog sich an einer im Fluss liegenden Kette entlang und beförderte so als „Neckaresel“ einen Schleppzug von 9-11 Schiffen mit einer Gesamtladung von 300-500 t. Ein heutiges Neckarschiff besitzt bei einer Motorleistung von 1.300 PS eine Ladefähigkeit von ca. 2400 t.
Die Neckarstaustufen mit ihren Schleusen (seit 1959 Doppelschleuse) haben die Stromschnellen des Flusses gezähmt. Mit der Staustufe wurde auch das Kraftwerk errichtet. Die zwei Turbinen mit einer mittleren Jahresleistung von 35,3 Mio. kW/h können einen Wasserdurchfluss von 150 cbm/sec je nach Wasserstand des Neckars erreichen.